Durch das Schweißen werden verschiedene Metallteile dauerhaft und mit hoher Festigkeit miteinander verbunden.
Dies geschieht unter dem Einfluss von Wärme und Druck. Sobald das Metall abkühlt und aushärtet, entstehen extrem feste Verbindungen, die deutlich stabiler sind als beim Löten oder Kleben. Zugleich ist das Verfahren günstiger als der Einsatz von Schrauben oder Nieten. Je nach Material, Größe und Qualität der Schweißnaht, Ort der Arbeiten und Schweißposition werden unterschiedliche Schweißverfahren angewendet.
Das bfw qualifiziert Sie in allen gängigen Schweißverfahren:
- Gasschmelzschweißen
- Lichtbogenhandschweißen oder Elektrodenschweißen
- Metallschutzgasschweißen (MAG-/MIG-Schweißen)
- WIG-Schweißen
- Widerstandspunktschweißen / Pressschweißverfahren
Die Schweißverfahren - einfach erklärt:
Das Gasschmelzschweißen
Das Gasschmelzschweißen wird oft auch Autogenschweißen genannt. Fast jeder stahl- oder metallverarbeitende Betrieb nutzt den klassischen Schweißbrenner. Dabei wird das Metall durch das Verbrennen von Brenngasen erhitzt. Das meist verwendete Brenngas heißt Acetylen (Ethin). Ein Gemisch aus Acetylen und Sauerstoff erzeugt die etwa 3.200 Grad Celsius heiße Schweißflamme. In der Regel wird ein Schweißdraht als Zusatzwerkstoff verwendet.
Das Gasschmelzverfahren eignet sich gleichermaßen für Arbeiten im Betrieb als auch auf der Baustelle. Dabei werden oft dünne Bleche zusammengeschweißt oder Reparaturarbeiten ausgeführt. Das Verfahren kommt vor allem im Installations- und Rohrleitungsbau zur Anwendung, denn ein/eine gut ausgebildete:r Gasschweißer:in kann Rohre sicher bis zum Nahtgrund durchschweißen. Die Acetylen-Sauerstoff-Flamme kann zudem vielseitig genutzt werden, etwa um Rohre zu biegen, an Rohren Aushalsungen herzustellen, Rohre mit der Flamme zu richten oder Lötverbindungen herzustellen. Bei Instandsetzungen und Reparaturen ist das Gasschmelzschweißen besonders geeignet, weil der/die Schweißer:in auch schwierige Schweißnähte ohne allzu aufwendige Vorbereitung einwandfrei schweißen kann.
Das Lichtbogenhandschweißen oder Elektrodenschweißen
Dieses Verfahren wird kurz auch als E-Handschweißen bezeichnet. Hier arbeitet der/die Schweißer:in mit abschmelzenden Elektroden. Diese Stabelektroden besitzen eine Ummantelung, die beim Schweißen abschmilzt und zum Teil verdampft. Dabei entsteht eine Gasglocke, welche die Schweißstelle schützt. Der Inhaltsstoff der Ummantelung kann außerdem die Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls ändern, sodass das Verfahren bei nahezu allen schweißbaren Materialen eingesetzt werden kann. Es ist sehr einfach und mit geringen Investitionen verbunden und wird vor allem bei Reparaturarbeiten, in Werkstätten und auf Baustellen genutzt. Besonders eignet es sich jedoch zum mobilen Schweißen, da das Schweißgerät kein Gas benötigt. Statt der Gasflamme bildet sich ein Lichtbogen zwischen Elektroden und Bauteilen, der die benötigte Hitze erzeugt. Das Lichtbogenhandschweißen kommt überwiegend im Stahl- und Rohrleitungsbau zum Einsatz.
Metallschutzgasschweißen: Das MAG-/MIG-Schweißverfahren
Beim Metallschutzgasschweißen unterscheidet man das MAG- und das MIG-Verfahren. MAG bedeutet Metall-Aktivgas-Schweißen, also das Metallschweißen mit aktiven Gasen, MIG bedeutet Metallschweißen mit inerten, also reaktionsträgen, Gasen.
Das MIG-/MAG-Schweißverfahren ist weltweit gefragt, denn es kann vielseitig eingesetzt werden und ist einfach zu handhaben. Es lässt sich in nahezu allen Schweißpositionen anwenden und ist daher auch für komplexere Arbeiten geeignet. Beim MIG/MAG-Schweißverfahren sorgt ein Lichtbogen zwischen einer Drahtelektrode und einem Werkstück in Kombination mit einem Mischgas für die zum Schweißen notwendige Hitze.
MAG- und MIG-Schweißen unterscheiden sich durch die Gase, die ausströmen. Das MAG-Verfahren nutzt CO2, das MIG-Verfahren Helium oder Argon.
Während des Schweißens schmilzt der Draht und das Metall wird flüssig. Das ausströmende Schutzgas schützt die entstehende Schweißnaht. Das Metallschutzschweißen geht sehr schnell und erzeugt extrem saubere Schweißnähte. Zudem ist es bei so gut wie allen Materialien einsetzbar.
Das WIG-Schweißverfahren
WIG ist die Abkürzung für Wolfram-Inert-Gas. Bei dieser Methode brennt ebenfalls ein Lichtbogen zwischen dem Werkstück und einer Elektrode. Diese besteht aus Wolfram, das einen extrem hohen Schmelzpunkt hat. Daher brennt die Elektrode während des Schweißens nicht ab. Auch bei diesem Verfahren kommen Schutzgase zum Einsatz, damit das geschmolzene Metall nicht mit den Gasen aus der umgebenden Luft reagiert.
Der WIG-Schweißprozess zeichnet sich durch besonders hohe Nahtqualitäten im Edelstahl- und Aluminiumbereich aus. Es ist absolut spritzerfrei und wird daher oft auch „sauberes“ Schweißverfahren genannt. Ein weiterer Vorteil – der/die Schweißer:in ist beim WIG-Schweißen weniger Belastungen als bei den anderen Schweißverfahren ausgesetzt.
Das Widerstandsschweißen - ein Pressschweißverfahren
Das Widerstandsschweißen zählt zu den Pressschweißverfahren. Hierbei nutzt der/die Schweißer:in den elektrischen Widerstand der Werkstücke, die unter Druck erhitzt werden. An den Berührungspunkten der Werkstücke ist der elektrische Widerstand am höchsten, hier wird am meisten Wärme freigesetzt.