Chancen für den Neustart
Seit 1998 ist unsere Berufsbildungsstätte in der JVA Chemnitz ein verlässlicher Partner für Qualifizierung und Resozialisierung. Wir bieten flexible und zielgruppenorientierte Bildungsangebote, die sich stetig an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anpassen.
Besondere Lage und Mission
Unsere Bildungsstätte ist räumlich in die Justizvollzugsanstalt Chemnitz integriert und wir setzen unsere Qualifizierungsangebote in enger Kooperation mit der JVA Chemnitz um.
Unsere Mission ist es, durch Bildung eine erfolgreiche (Re)Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu ermöglichen. Durch den Abbau sozialer und Bildungsdefizite erhöhen wir die Chancen auf soziale Teilhabe und tragen aktiv zur Verringerung der Rückfallquoten in Straffälligkeit bei.
Unsere aktuellen Angebote
Wir fokussieren uns auf Qualifikationen, die eine direkte Arbeitsaufnahme fördern:
Wir bieten somit einen wichtigen Grundstein für die Kompetenzentwicklung und einen Weg zurück in ein eigenverantwortliches Leben.
Die Arbeit der Berufsbildungsstätte in der JVA Chemnitz geht weit über die reine Qualifizierung hinaus und zielt auf eine umfassende Wiedereingliederung ab.
Fokus: Beschäftigungsfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung
Unsere Hauptziele sind die Herstellung, Erhaltung und Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmenden zur besseren Vermittelbarkeit auf dem Arbeitsmarkt nach der Haftentlassung.
Dies erreichen wir durch:
Spezialprojekt Übergangsmanagement
Um einen stabilen Start in die Freiheit zu ermöglichen, unterstützen wir Gefangene mit erkennbarem Hilfebedarf durch ein spezialisiertes Übergangsmanagement.
Bei sich abzeichnenden Herausforderungen rund um die bevorstehende Entlassung – etwa drohender Obdachlosigkeit oder ähnlichen Problemlagen – können Betroffene dieses Angebot in Anspruch nehmen. Das Übergangsmanagement bietet aktive Begleitung bei allen entscheidenden Schritten der Reintegration: von der Wohnraumsuche über den Umgang mit Behörden und Anträgen bis hin zur Sicherung des Lebensunterhalts.
Die Begleitung erfolgt bis zu sechs Monate nach der Haftentlassung, um einen nachhaltigen Übergang in ein eigenständiges Leben zu gewährleisten.

In dieser berufsabschlussfähigen Qualifizierungsmaßnahme werden 10 Inhaftierte der JVA Chemnitz beruflich qualifiziert. Die Qualifizierung ist modular aufgebaut und erlaubt eine fortlaufende Integration der Teilnehmer. Sie wird in Vollzeit – 40 Unterrichtsstunden/Woche – durchgeführt.
Im Mittelpunkt stehen die Module:
Modulübergreifend:
Jedes Modul schließt mit einer Prüfung ab. Nach erfolgreichem Bestehen aller Module erfolgt die Anmeldung zur IHK-Facharbeiterprüfung. Die erfolgreiche Prüfungsteilnahme führt zum Berufsabschluss „Fachlagerist“. Zudem erwerben die Teilnehmenden im Rahmen der Qualifizierung nach bestandener schriftlicher Prüfung und praktischer Ausbildung und Prüfung den Gabelstaplerschein.
Parallel zum Projektverlauf werden die Teilnehmenden sozialpädagogisch begleitet und erhalten entsprechend des individuellen Bedarfs Stützunterricht.
In dem sozialpädagogischen Projekt werden 10 Inhaftierte der JVA Chemnitz qualifiziert. Die Weiterbildung ist modular aufgebaut und erlaubt eine fortlaufende Integration der Teilnehmenden. Sie wird in Teilzeit – 30 Unterrichtsstunden/Woche – durchgeführt.
Die Weiterbildungsinhalte sind in die Lernbausteine Deutsch, Mathematik, Wirtschafts- und Sozialkunde, PC-Grundlagen, Gesundheitserziehung, Soziales Kompetenztraining und Kreativwerkstatt unterteilt und orientieren sich an der Lebenswelt der Teilnehmenden. Sie werden durch einzelne Workshops und Seminare – bspw. „Erste Hilfe“, „Gut aufgetischt – gesunde Ernährung leicht gemacht“, „Schulden – das kann jedem passieren“ und „Bewerbung kompakt – gute Vorbereitung ist alles“ ergänzt.
Parallel zum Projektverlauf werden die Teilnehmenden sozialpädagogisch begleitet und bei der Bewältigung des Lernstoffs durch einen Stützlehrer unterstützt.
Die Teilnahme dauert regulär 12 Wochen (ab dem 01.04.2026: 17 Wochen) und kann bei Bedarf individuell verlängert werden. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat.
Der Übergang aus der Haft in die Freiheit stellt viele Straffällige vor erhebliche Herausforderungen. Häufig fehlen passende Angebote und Ansprechpartner, die sie in dieser sensiblen Phase unterstützen. Damit die Wiedereingliederung gelingt, ist es entscheidend, Gefangene bereits während ihrer Haftzeit gezielt auf die soziale und berufliche Rückkehr in die Gesellschaft vorzubereiten und sie auch nach der Entlassung weiter zu begleiten.
Das bfw – Unternehmen für Bildung ist in allen sächsischen Justizvollzugsanstalten und der Jugendstrafvollzugsanstalt ein verlässlicher Partner für die sozial-berufliche Integration von Haftentlassenen. Mit dem Angebot des Übergangsmanagements unterstützen wir die Teilnehmenden bereits vier Monate vor ihrer Entlassung sowie bis zu sechs Monate danach. Dazu gehören unter anderem die Suche nach geeignetem Wohnraum, die Unterstützung im Umgang mit Behörden und Anträgen, die Sicherung des Lebensunterhalts durch berufliche Integration sowie die (Wieder-)Eingliederung in ein stabiles soziales Umfeld.
Durch eigenes Engagement und die begleitende Unterstützung durch uns als Bildungsdienstleister können Haftentlassene ihre Zukunft aktiv gestalten und wieder erfolgreich ihren Platz in der Gesellschaft finden.
Laufzeit: 01.05.2025 – 30.04.2028